Am 22. Februar ist Equal Pay Day

Am 22. Februar ist Equal Pay Day

Das Motto 2020: "Lohngleichheit zahlt sich aus!"


Veröffentlicht: 20.02.2020

Der Equal Pay Day – der internationale Tag der Lohngleichheit – fällt in der Schweiz dieses Jahr auf den 22. Februar. Denn bis zu diesem Tag haben die Arbeitnehmerinnen in der Schweiz gratis gearbeitet, während ihre männlichen Kollegen bereits seit dem 1. Januar ihren Lohn erhalten.

 

Nachvollziehbare Gründe, warum eine Frau für dieselbe Arbeit und Leistung weniger verdienen soll als ein Mann, gibt es aus Sicht der Business & Professional Women Schweiz keine.

 

Seit 1981 ist die Gleichstellung der Geschlechter in der Bundesverfassung verankert – seit 1996 konkretisiert das Gleichstellungsgesetz den Verfassungsauftrag für das Erwerbsleben: Es verbietet direkte wie indirekte Diskriminierungen in allen Arbeitsverhältnissen und soll die Chancengleichheit im Erwerbsleben sicherstellen. Ab dem 1.7.2020 tritt die Revision des Gleichstellungsgesetzes in Kraft, die Firmen mit über 100 Angestellten dazu verpflichtet Lohnanalysen durchzuführen. Politisch wurde für die Lohngleichheit viel erreicht, aber die Zahlen sprechen immer noch für eine Ungleichbehandlung der Frau.

 

Die Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS Stand 2016) zeigen klar auf: Auch 24 Jahre später verdienen Frauen durchschnittlich 14,6 % (im privaten Sektor) weniger als Männer in vergleichbarer Position.
 

Lebenslange Auswirkungen des Gender Pay Gap

Wenn Berufseinsteigerinnen bereits schlechter bezahlt werden als Berufseinsteiger, hat das lebenslange Auswirkungen. Sie werden den Rückstand nie mehr aufholen können, weder im aktiven Berufsleben noch in der Rente. Nicht ohne Grund sind Frauen weitaus häufiger von Altersarmut betroffen als Männer. Deshalb setzen wir in diesem Jahr junge Berufsfrauen ins Zentrum unserer Kampagne. Wir wollen sie darauf sensibilisieren, welche Folgen es hat, wenn sie ihre Erwerbstätigkeit unter Wert verkaufen.

 

Doch nicht nur die Frauen profitieren von mehr Gerechtigkeit im Arbeitsleben. Es ist auch die Wirtschaft, die profitiert, wenn sie Bedingungen schafft, die uns im Erwerbsleben halten und unsere Kaufkraft stärken. Familien und damit auch die Männer profitieren, wenn Frauen wegen schlechterer Verdienst- und Karrierechancen nicht aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden. Wenn sich die Lohnschere zwischen Mann und Frau verringert, bietet sich die Chance Betreuungs- und Erwerbsarbeit aufzuteilen, ohne finanzielle Einbussen zu erleiden. Davon profitieren vor allem junge Familien.
 

Das Motto dieses Jahr lautet deshalb: Lohngleichheit zahlt sich aus!
 

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